Mittwoch, 5. Januar 2011

Reflektionen zum neuen Jahr

1. Januar 2011, Dies Shabbatai, Sol in Capricornus, Luna in Sagittarius:


Ich bin Typhon,
die innere Wüste,
ein karger durstiger Acker.

Ein Mensch, zum Tier degradiert, da all seiner höheren Anteile entledigt.

Ein seelenloser Zombie, gesteuert von blindem Verlangen,
auf die gröbsten Vitalfunktionen reduziert, gierig, zerstreut und unersättlich.

Meine Augen sind die Einfallstore zu einer ausgetrockneten Einöde.

Von der Seele abgeschnitten, damit ich mir bewusst werde, was ich vermisse, was ich verloren habe- und was ich dennoch wiedererlangen kann, sollte ich meinen Glauben nicht komplett verlieren.

Erst wenn ich dessen beraubt werde, wird mir bewusst, was für ein natürlicher und wesenseigener Bestandteil meines Gesamtgefüges mein inneres Licht war, doch war ich vorher praktisch betriebsblind, wie Adam im Garten Eden vor dem Fall.

Die Schleier der Nacht verbergen den göttlichen Funken der Seele so gut, dass sie ausgelöscht zu sein scheint, und dies bewirkt das eigentliche erste Gewahrwerden Ihrer Selbst.

Erobert man sie sich zurück, wird die ursprüngliche Reinheit wieder hergestellt.

Eine Reinheit, die vor dem Fall nur scheinbar vorhanden war, da der mit den Schlacken des Egos behaftete Abglanz mit der eigentlichen Glorie verwechselt wurde, eine Glorie, die sich schon spätestens mit dem Einsetzen der Adoleszenz verflüchtigt hatte.
"Nicht ehe Ihr werdet wie Kinder...."

Die Vision von Typhon, stumpf und leer aus mir herausglotzend, ist die Vision des Hüters der Schwelle, also dem Anteil meiner selbst, der den Zutritt über die Schwelle blockiert, und ist die folgerichtige Entwicklung meiner magischen Arbeit des Jahres 2010.

Und dies alles bestätigt wiederum die wunderbare Funktionsweise der Einweihung, der dunklen Nacht und der Erlangung-
noch besitze ich sie nicht, die Perle, die alles enthält.

Oh helfe mir Gott und meine höhere Seele!

(Typhon besiegt Osiris, damit Osiris wiederauferstehen kann, der fleischgewordene Solar-Mythos.
Typhon, auch Set, der dunkle Zwillingsbruder des Horus, des aktiven menschlichen Willens, der vom automatischen Bewusstsein gesteuerte, seelenlose Roboter, der nur auf die Befriedigung seiner gröbsten animalischen Instinkte und Triebe programmiert ist.
Es ist Zeit, dass der Gott im leeren Tempel wieder aufersteht- der Sieg der Sonne über die blinden Kräfte der Natur.)

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